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Kleine Zeitung March 10, 2006

Abu Ghraib wieder in den Händen des Irak

Die USA verlegen ihre Tausenden Häftlinge in umliegende Gefängnisse und geben das berüchtigte Militärgefängnis Abu Ghraib auf.

Die USA wollen das berüchtigte Gefängnis von Abu Ghraib an die Iraker übergeben und die dort von dem amerikanischen Militär festgehaltenen 4.500 Häftlinge in eine andere Haftanstalt verlegen. Das teilte ein US-Militärvertreter am Donnerstag in Bagdad mit, wie der Sender CNN meldete.

Grauen. Das Gefängnis von Abu Ghraib ist in den vier Jahrzehnten seines Bestehens zu einem Symbol für Unrecht und Grausamkeit im Umgang mit Gefangenen geworden. Ins Blickfeld der internationalen Medien rückte die Haftanstalt bei Bagdad erst im April 2004, als US-Medien Fotos veröffentlichten, die amerikanische Soldaten bei der Misshandlung und Erniedrigung irakischer Gefangener zeigten. In der arabischen Welt wie auch im Westen lösten die Bilder einen Sturm der Entrüstung aus. Das Image der USA und ihrer Streitkräfte erlitt nachhaltigen Schaden.

Regime. Schon vor der US-Invasion 2003 war Abu Ghraib ein Ort unsagbaren Leids. Der Herrschaftsapparat des irakischen Baath-Regimes von Saddam Hussein nutzte das in den sechziger Jahren von britischen Baufirmen errichtete Gefängnis zur Internierung von Oppositionellen, für Folterungen, Exekutionen und grausame "medizinische" Menschenversuche. In den letzten Jahren unter Saddam Hussein waren auf dem 115 Hektar großen Gelände nach Informationen des unabhängigen US-Politikinstituts globalsecurity.org bis zu 15.000 Häftlinge untergebracht. Jeweils 40 von ihnen waren in einer der vier mal vier Meter großen Zellen eingesperrt.

Freilassung. Kurz vor dem Einmarsch der US-geführten Truppen 2003 wurden die meisten Häftlinge freigelassen. Die US-Streitkräfte nutzten die von Stacheldraht umgebene, mit Wachtürmen ausgestattete Anstalt als Gefängnis für verdächtige Iraker. Mehr als 3000 Iraker wurden dort zeitweise festgehalten.


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